Es ist ein Sachbuch, aber zu keiner Zeit trocken, sondern eindringlich lehrreich. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt.

‎Kübra Gümüsay beschreibt wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sprache formt Denken und damit das Sein. Ich möchte keine Antworten vorgeben, aber ich finde, dass die Suche nach diesen Antworten eine Verantwortung für uns alle ist. Und was machen Menschen? Sie sind nicht frei in diesem Museum, sie müssen bezeichnet werden. Sehen Sie die Gefahr nicht, dass, wenn Sie verlangen, dass auf eine bestimmte Art und Weise gesprochen wird und dass jemand, der dann zum Beispiel nicht von Schriftsteller_innen spricht, schon gar nicht mehr ernstgenommen wird, weil er nicht die richtige Sprache verwendet, dann gibt es keine Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Auch um das vielleicht mal klarzustellen: Mir geht es nicht darum zu sagen, das ist die politisch korrekte Herangehensweise und so müssen jetzt alle sprechen, und wer jetzt nicht so spricht, ist ein schlechter Mensch. Das ist einerseits gelungen. Noch schöner wäre ein Bauplan. Alltagsrassismus - Wie rassistisch bin ich selbst? Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Ihnen werden bestimmte pauschale Zuschreibungen angehängt wie: realitätsfern, gutgläubig, naiv und links-grün versifft et cetera. Überhaupt belasse es die Autorin doch sehr beim Anekdotischen. Sprache kategorisiert Menschen, und Kategorien können zu Käfigen werden, sagt die Aktivistin und Autorin Kübra Gümüşay. Für mich war das eine große Bereicherung, zum Beispiel von James Baldwin zu lernen, der ein afroamerikanischer Schriftsteller war, der im sprachlichen Exil und überhaupt im Exil in Frankreich gelebt hat in den 60er-Jahren, der sich genau mit dieser Frage befasst hat, das heißt, der Herausforderung, dass seine Erfahrungen, sein Leben im Englischen nicht Platz fand und er sich darin nicht wiedersah und hat dann gesagt, ja, das kann natürlich das Problem und die Schuld der Sprache sein, aber es kann auch meine Schuld sein, weil ich habe die Verantwortung, aber auch die Möglichkeit, meine Erfahrungen in die Sprache hineinzutragen. Es ginge doch darum, das zu durchbrechen. Und geht dabei der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. 12. In den Warenkorb. Ohne kanonischen Anspruch rekapituliert er Literatur, Musik und Kino der DDR und lädt ein, das kulturelle Erbe neu zu entdecken.Ob Stasi-Agenten, DDR-Oppositionelle oder Künstler: Die Reporterin Birgit Lahann hat mit allen gesprochen.
Wenn wir dieses Bewusstsein für Sprache entwickeln, wie mächtig Sprache sein kann, wie Sprache uns ermöglichen kann, Dinge wahrzunehmen und zu sehen, aber auch verhindern kann, Dinge zu sehen, dann, finde ich, entwickeln wir einen bewussteren Umgang damit.
Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. ¿Sprache und Sein` ist ein Buch, das meiner Meinung nach jede*r lesen sollte.

WDR Westart, 07.03.20 "'Sprache und Sein' entschlüsselt unsere Gegenwart und macht deutlich, was uns verbindet, nämlich die Sehnsucht danach, so frei sprechen zu können, wie als wir die ersten Worte lernten." Mit "Sprache und Sein" leistet Kübra Gümüsay einen wichtigen Beitrag dazu, uns über die Sprache und ihre Wirkung Gedanken zu machen und mit dem Bewusstsein darüber auf eine pluralistischere, gerechtere Gesellschaft hinzuarbeiten. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken! Mehr zum Thema.

Ah ja, geflüchteter Mann, ich weiß jetzt, wer du bist. Diese Haltung von nicht mehr Nuancen zulassen, nicht mehr Komplexität zulassen, nicht mehr auch die Ambiguität zulassen. Diese Reaktionen zeigen, wie einengend diese sprachlichen Zuschreibungen sein können. Und auch wenn sie groß anhebe, gehe es ihr doch weniger um Sprache als um Narrative, bemerkt die Rezensentin. Sprache und Sein von Kübra Gümüsay. Es bleibt zu hoffen, …

„Sprache und Sein“ von Kübra Gümüsay. Und das Zweite ist: Was passiert mit all den Menschen, wenn sie so bezeichnet werden? Es ist gut strukturiert, geht vom großen Ganzen ‚Sprache‘ aus immer zielgerichteter ins Detail. Besonders gefielen mir die ersten Kapitel des Buches, die Sprache im wissenschaftlichen und philosophischen Kontext betrachten. Es ist ein Sachbuch, aber zu keiner Zeit trocken, sondern eindringlich lehrreich. ‚Sprache und Sein‘ ist ein Buch, das meiner Meinung nach jede*r lesen sollte. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Sprache kategorisiert Menschen, und Kategorien können zu Käfigen werden, sagt die Aktivistin und Autorin Kübra Gümüşay.